Hier ist etwas Kleines, denn was Großes ist ja eh meist zu groß, wer verkraftet das schon zurzeit, wer hat denn Zeit und Energie für die großen Dinger.

The sun goes up; the sun goes down. I can handle that.“ – Austin KleonSomething small, every day, something small, every day, das ist mein Mantra gerade, eine einzelne grobe Notiz, ein bisschen den Websitekurs überarbeiten, ein paar Mails beantworten, ein bisschen Werkstatt, ein bisschen telefonieren, pro Tag ein kleines Feuer löschen, kurz in den Wind raus gehen.

All diese Momente summieren sich natürlich, werden zu mehr als ihren Einzelteilen. So wächst das Kind, es lernt jeden Tag ein Wort, so wächst der digitale Garten, so gräbt der Dachs seinen Bau, so wachsen die Muskeln, so sind die Berge entstanden und so tragen wir sie wieder ab. So wächst der Mond und so nimmt er auch wieder ab.

Microdosing ist gerade meine Antwort auf den Alltag, und natürlich ist mir bewusst, dass es auch Fokus braucht, also auch Neins, aber die Kleinstdosen (lauter winzige Jas) machen mir dieser Tage mehr Freude und Energie, auch wenn ich sie noch lernen und üben muss, oder anders: üben muss, ihnen Behälter zu geben, damit sie nicht plötzlich doch viel größer sind als gedacht.

Das erscheint mir machbar, Beutel habe ich.

Hier ist also ein kleines Rätsel: Hier sind die Überschriften aus der Tante Alles, Titel, die ich vor allem eingefügt habe, um dem Textstrom, aus dem dieses Buch besteht, kleine Inseln zu geben.

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Die kann so natürlich niemand lesen, denn meine Schrift kann anscheinend kaum jemand lesen. Also werden sie im Buch wahrscheinlich doch in Computerschrift auftauchen, weil ich will ja niemanden ärgern und ihr die Insel vermiesen.

Aber ich mag diese Form der Titel, so chaotisch handgeschrieben wie sie hier sind, deshalb bekommst du sie jetzt und kannst schauen, ob du schon einen Eindruck daraus entziffern willst.

Ich mag sie auch deshalb, weil die Anfänge der Tantentexte, oben in Finnland an dem kleinen Tisch in der winzigen Kammer, von Hand geschrieben waren. So bündelte ich dort die einzelnen Phasen des langen Krähengedichtes, immer mit einem kleinen Stich:

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Jetzt ist die Tante Alles auf dem Weg in die Welt, sie erscheint Mitte März bei hochroth München. Das ist etwas Großes, was sich klein anfühlt, weil schon so lange dran gesessen, und es ist etwas Kleines, was sich groß anfühlt, weil die großen Themen drin sind und so viel selber Erlebtes.

Es wird eine online Lesung geben am 18. März gegen 20 Uhr und eine live Premiere in Leipzig, Details zu beidem folgen noch, die Planung ist dieses Jahr natürlich fluide, die Vorfreude und Aufregung trotzdem da.

Hier sind meine neuen Notizen. Es sind nur zwei, denn die Notizen wollen immer nicht klein bleiben, die wollen sofort wachsen und gleich groß und wichtig sein. Aber das lernen die auch noch, das mit dem Microdosing.

pu-baer-und-ferkel-auf-spurensuche.jpg Ka schickte mir zu den Spuren diese beiden, die über ihren eigenen Spuren im Schnee rätselnEs gibt Fragen zum Erkennen von Spuren, und ob das bedeutet, die Erde zu lesen, und ob das der Vorläufer unseres heutigen Lesens war.

& es gibt Fragen zur Tarnung als queere Praxis, wo wird was für wen unsichtbar gemacht, wo wird was besonders sichtbar gemacht, um dahinter verschwinden zu können, wo ist Raum, um damit zu spielen.

Bis später, voller Spuren
Ri