Spielzeug / Werkzeug

Ich frage mich, ob eine Art von Respektlosigkeit gegenüber einem Gegenstand ein erster Schritt sein kann, um ihn in ein Spielzeug zu verwandeln. … Spiel ist die Arbeit der Künstler:innen. Könnten wir uns dem Spiel annähern, indem wir unsere Werkzeuge als Spielzeuge sehen?“ (Übersetzung von mir)Austin Kleon schreibt über Bücher als Spielzeuge:

It makes me wonder if irreverence towards an object is the first step towards turning it into a toy, a plaything. … Play is also the work of the artist. Can we get closer to play if we re-label our tools as toys?

„A kid’s drawing isn’t line. A kid’s drawing is gesture. It’s natural human movement.“Lynda Barry im Design Matters PodcastDie von ihm genannte Respektlosigkeit gegenüber einem Zeug erinnert mich an das Kind, das nichts schont. Es nimmt den Pinsel nicht als ein Werkzeug für einen bestimmten Zweck wahr, sondern als ein Spielzeug das man einfärben, wässern, drücken, quetschen, drehen, schieben, schmeißen kann, und dabei entsteht etwas, das man anschauen kann, aber darum geht es nicht, sondern um das Spielen selber.

Und es erinnert mich an die Verehrung, die manche Handwerker:innen ihren Werkzeugen gegenüber haben (ich selber auch manchmal), und die Faszination, die diese Beziehung auf viele Menschen ausübt (auf mich selber auch manchmal). Ist das auch eine Verehrung von Arbeit?

Und es erinnert mich an Parkour, die Fortbewegungsart, bei der die gesamte zugängliche öffentliche Welt als Spielplatz genutzt wird.


siehe auch Kunst als Werkzeug, Verben und eigene Definitionen bestimmen