GEDICHT wenn ich die liebe nicht spüre
erfinde ich sie auch nicht aber
spaß ist besser als kein spaß
hinter uns die gedämpfte familie
schweigende ernste gesichter
um das heulende kind mit wespenstich
ich reiche ihnen den heat-it denn
der funktioniert auch bei wespenstichen
wie klein jede familie die welt machen kann
wie groß wir sie uns zu halten versuchen
ich mag ja gartenduschen sehr
nackt im abendlicht unter dem zwetschgenbaum
ich mag kleine taschen mit mir
ich mag menschen heute i can’t help it
unsere beziehung ist eine
freiheitsfördernde bewegung
über uns hängen wimpel
das freundi tanzt wie ein zug
all diese winzigen neugeburten
immer wieder schälen wir
uns aus uns selber hinaus
ich lerne auch das das wäre doch gelacht
überhaupt
wäre das doch gelacht
BERICHTIch habe mich gefragt, ob ich mich wohl für Clownerie interessiere.
Ich saß alleine beim Asiaten und schaute den Sonnenuntergang an und die Menschen auf der Straße und den Feuerwehren nach und den Tauben, die in großen Scharen von den Dächern aufstiegen in den blauen Himmel, und ich fand sie so schön.
Ich sah aus dem Busfenster die Stare, diese riesige Performance direkt über mir. Mein Taiji-Kurs sagt mir: Energie folgt der Aufmerksamkeit.
Ich wollte eine Woche lang gar nichts schreiben. Es ist mir nicht gelungen.
Eigentlich habe ich vor allem einen Pfannenwender geschnitzt,
und versucht es zu genießen und es genossen
und bissi Musik und bissi Pfannkuchen und bissi aufräumen
und aus Versehen eine Wespe an meiner Trinkflasche erschlagen
und Stummfilme geschaut und einen Summfilm
und ja, nächstes Jahr soll so ein langweiliges Jahr werden, dass es eine Pfannenwenderschwemme gibt,
ich bin gut eingeölt, mit drei verschiedenen Ölen,
das muss für heute reichen.
EXPERIMENTEIch experimentiere weiter mit KI im Schreiben und habe dazu ein Büchlein geschrieben und halte in der Schreibwoche einen Workshop dazu! Die beginnt in zwei Wochen und es sind noch fünf Plätze frei, falls du mitmachen willst; ich freue mich auf dich, falls du auch eine Sonnenblume bist.
Ansonsten habe ich vor allem mit dem Pause machen experimentiert.
Und ich will mich immer wieder daran erinnern, dass der Text, den ich mich noch nicht traue zu schreiben, ein urfreudiger ist, ein schangeliger, witziger, lebensfroher Text, das wird auch ein Experiment.
VERFLECHTUNGENLovely weather so far. I don’t know how long it will last, but I’m not afraid of storms, for I’m learning how to sail my ship. – dieses Zitat von Louisa May Alcott hörte ich in einem Podcast und es begleitete mich diese Woche. Und nah an meinem Kopf steht ohnehin geschrieben: point yr ship to the wind.
Zu Eugene Gendlin kehre ich auch andauernd zurück: What is true is already so. Owning up to it doesn’t make it worse. Not being open about it doesn’t make it go away. And because it’s true, it is what is there to be interacted with. Anything untrue isn’t there to be lived. People can stand what is true, for they are already enduring it.
Und die Zeile „Spaß ist besser als kein Spaß“ stammt direkt von meinem Pind.