GEDICHTich komme an und
habe den abschied
bereits dabei
ich bleibe die tür
und nicht der tisch
in manchen welten
und im sommer
versuche ich zu lernen
dass ich auch mal
schlafen darf
dass ich auch
schlafen darf und kann
wenn jemand neben mir liegt
oder halb auf mir liegt
oder mir beim schlafen
zusieht und morgens sagt
du hast geschlafen
wie ein karpfen ich bleibe
bei den wellenbildern
die sind gerade nützlich
für mich
der mond sowieso
du willst mich
nicht schlucken
und du mich auch nicht
egal in welche
richtung ich fahre
ich fahre zurück
zurück zu dir
BERICHTSo schön, dass es regnet, in weichen Schnüren.
Das verlangsamt alles.
Im Traum ein Meer, ein volles Meer, an dessen Rand ich schwomm, an dessen Rand ich in der Stadt war. Im See kraulte ich einen Bogen, ich schmetterlingte die Einfahrt, ich badete in Wasser und Sonne und Wind, an meinen Beinen und Armen der Wind, in meiner Nase die Kiefern und Gräser und gärende Früchte, denn alles hängt so dicht und voll mit Steinobst dieses Jahr.
Das Freundi bringt schüsselweise faustgroße samtweiche Aprikosen.
Das Freundi geht großzügig grüßend durch die Nachbarschaft, andere suchen seinen weisen Rat, es verteilt seine Ernte.
Das Freundi und ich liegen am Vormittag im sonnigen Bett und hören Klaviermusik, auch wir verschlungen, auch wir so nah.
Das Freundi bittet mich, die eine Wolke über dem Kindergarten zu fotografieren, die sei so schön.
Gibt es ein Wort dafür, dass man sich in einem Moment keinen zeitnahen Moment vorstellen kann, in dem das Wetter völlig anders ist?
Ich bin müde, im Zug ist es leer und still, wir schunkeln durch die Landschaft, was müsste ich arbeiten, viel müsste ich arbeiten oder ganz wenig, ich hab’s vergessen.
Ich fahre von der einen Welt in die anderen, where i am the same person but also very different; so much is similar but different people and places of course call out different sounds in us. Zumindest leise stellen diese Reisen immer die Frage danach, wer wir geworden sind über diese lange Zeit, warum wir so unterschiedlich leben, was uns dennoch verbindet, wer oder was Familie ist.
Das Pind hat eine solche Freude an dem Atlas, blättert unbekümmert und gespannt in den dichten Seiten, erwartet Überraschungen und Vergnügen darin und findet beides.
Was wir uns für undenkbar gute wilde Höhlen schaffen, und wie keiner uns daran hindern kann.
EXPERIMENTEKönnte ich alles noch viel mehr verweben? Würde mir das gelingen? Wäre es vielleicht sogar einfacher? Oder kann ich einfach nicht überall präsent sein und es ist richtig so, wie ich es bisher versuche, mit meinen schwankenden, überschwappenden, tropfenden Behältern.
Ich spüre in dem Verschicken dieser Briefe zurzeit die alte Angst, ZU VIEL ZU SEIN.
Ich begegne ihr mit meiner neuen alten Haltung des ZUTRAUENS. Mit der Erinnerung, dass andere Menschen erwachsen sind und auf sich und ihre Zeit und Aufmerksamkeit aufpassen werden, dass sie finden werden, was sie brauchen können, dass sie überspringen werden, was ihnen zu viel ist. Dass ich diese Briefe für dich schreibe, aber dass dein Lesen oder Nicht-Lesen nicht darüber bestimmt, und wenig damit zu tun hat, ob ich diese Briefe schreiben muss oder nicht. Sie sind da wie die Wellen; und im Meer badet ja auch nicht dauernd ein Mensch.
Vielleicht suche ich auch immer weniger, erkannt zu werden, gesehen und verstanden zu werden. Was suche ich dann? Freude, Erfahrung, Geteiltes, Schräges, in allen Einschätzungen, unter allen Flaggen.
Wir liegen mit der neuen Website in den letzten Zügen.
Wir liegen mit Modos Dever in den letzten Zügen, zumindest in diesem schönen ersten Raum.
Das Experiment gerade also ein altbekanntes: die Übergänge gestalten.
VERFLECHTUNGENEs gibt auf Telegram eine Plastische Teekanne zu verschenken.
Und es gab einen Vandalischen Anschlag auf eine Unterführung in Bamberg.
Und die letzten Zeilen aus meinem Gedicht oben sind eine Hommage an die beiden wunderschönen Hey, hey, hey, Taxi Bücher von Saša Stanišić.