Wolkenhände
Der Begriff Wolkenhände, oder Cloud Hands, stammt ursprünglich aus der Tai Chi Chuan Praxis und kam über diesen Blog zu mir.
Die Erklärung dort ist unheimlich schön und poetisch, und enthält unter anderem diesen Absatz: Rolling clouds and rolling hands. Legs quietly moving in steps, like smaller waves at low tide. Flowing clouds, rivers of air and water, out of reach, out of hand. And we enjoying pretending, playing, mimicking, and imitatating moving clouds with our hands and feet. We are playing hands like clouds. / Is drawing or painting clouds on paper a form of moving hands like clouds?
Illustration von hier
Und auch wenn meine eigene Tai Chi Praxis (noch) quasi nicht-existent ist, interessiert mich dieses Bild und dieses Konzept der Wolkenhände sehr, und begleitet mich eine Weile schon. Anfang 2024 schrieb ich im Kompost:
Plötzlich taucht auch noch ein Wolkenworkshop auf (But does a cloud criticize itself for being a cloud? Is it prone to over-analyzing or shaming itself when it takes the shape of a storm?), auch hier gibt es ein Emotional Storm Support Kit, überhaupt das Gefühlte Wetter, das Innere Wetter, was bedeuten die Wolken noch, was bedeuten sie mir gerade? WOLKEN. Wolken tragen, Wolken spielen, Wolken zeichnen. WASSER, das da oben hängt, das sichtbar ist. Das mit Pilzen und Bakterien gefüllt ist, oder sich an Pilze und Bakterien hängt, ich weiß nicht, wie rum.
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Die Griff und greifen Metaphern, die Schmerzen im Handgelenk und die Übungen dafür, die cloud hands, Spannung und Entspannung, das Berühren mit Händen, sich unterhaltende Körper, die Freiheit im Schwimmen, im Tanzen, im Schnitzen, Wolken zeichnen und malen, schreiben ohne zu schreiben.
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Charles Tomlinson in Swimming Chenango LakeUnd frei zu sein zwischen Griff und Greifen.
& natürlich
W.S. GrahamEnter a cloud.
Inzwischen frage ich mich: Sind die Cloud Hands auch ein bild für Nichtbinarität? Im Sinne von Spannung spüren und mit losem Griff halten, Veränderung bemerken und sie gestalten? All that you touch, you change. All that you change, changes you. – Octavia Butler in Parable of the Sower
Wo ist der Unterschied zwischen den Wolkenhänden und learning to rest in motion, diesem anderen Bild, mit dem ich zurzeit viel arbeite?
Das ist auch Teil der Wolkenhände: Die Sehnsucht zumindest ein bisschen bewusst zu steuern. Dorthin zu lenken, wo gute Blumen blühen, und uns manchmal jemand einen Strauß aus ihnen pflückt und mitbringt. Dorthin, wo unsere anderen Faszinosi liegen.
Will you help me learn how to fall in love warmly, fluidly, lightly, how we can hold each other with cloud hands, how we can softly rain on each other?