Hirnschwapp
Der Hirnschwapp ist ein Schreibexperiment der Dichterin Elke Erb, das Kathrin in das Morgentreffen beim Schreibtag mit eingeführt hat, und das wir auch in den Schreibwochen intensivst nutzen.
Ein Hirnschwapp geht so:
- Du stellst dir einen Wecker, auf fünf Minuten vielleicht oder zehn oder fünfzehn.
- Du stellst dir eine Frage, die gerade in dir präsent ist, oder du fragst dich einfach, was gerade in dir lebendig ist.
- Und dann schreibst du los, ohne Pause!, ohne den Stift vom Papier zu nehmen oder die Finger von der Tastatur. Wenn du ins Stocken kommst, wiederholst du das letzte Wort so lange, bis es weiter fließt. Und wenn es nicht weiter fließt, kannst du beschreiben, wie du dich fühlst, was in deinem Körper gerade los ist oder was du um dich herum siehst – irgendwann fließt es dann meist von selbst wieder zu deinen Fragen zurück.
- Danach kannst du schauen, ob der Schwapp eher eine Reinigungsform für dich hatte und du dadurch nun freier an andere Dinge gehen kannst. Oder ob du etwas daraus nehmen und ausbauen, erweitern, irgendwo anders einflechten willst.
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In einer Schreibgruppe sagte neulich eine Person, nachdem ich den Hirnschwapp vorgestellt habe, dass ihr fünf Minuten nicht ausreichen würden, um „nicht mehr zu denken“, dafür müsse sie schon mindestens eine Stunde schwappen. Oha, sagte ich, das klingt nach einer guten Challenge. Nee, sagte die Person dann, die eigentliche Challenge wäre ein 24-stündiger Hirnschwapp.
siehe auch Tagebuch schreiben und jeden Tag etwas Kleines