Neid kann ein guter Wegweiser sein

Imagine a school in which every kind of class is taught – literally every possible class, on every subject, taught in every way. If you were to teach at this school would you teach as you do? Would you teach the same materials and in the same way? Or would you teach something else? Thinking of the classes taught at this imaginary school, would you become jealous of some of the classes taught? Would you be aghast that someone is permitted to teach in such a way that you would love to have taught, if only you had thought of it? If this last is true, then please, by all means, begin tomorrow. Steal the class from its imaginary teacher. Become that person.“ – Jesse BallDer Autor und Lehrer Jesse Ball beschreibt in seinen Notizen zur Pädagogik folgendes Gedankenexperiment: Stell dir eine (Hoch-)Schule vor, an der jedes vorstellbare Fach und Thema unterrichtet wird. Wenn du dort unterrichten würdest – würdest du die gleichen Themen auf die gleiche Art und Weise behandeln, wie du es jetzt tust? Oder wärst du neidisch auf einige der Seminare? Wärst du entsetzt, dass eine Person so unterrichten darf, wie du es gerne getan hättest, wenn es dir bloß eingefallen wäre? Falls das wahr ist, empfiehlt er: Bitte fang morgen damit an. Klaue dieses Seminar von der ausgedachten Lehrer:in. Werde zu dieser Person.

(Jesse Ball selber unterrichtet unter anderem die Fächer „Lügen“ und „luzides Träumen“.)

Neid kann dir aufzeigen, wo du gerne hin möchtest, oder was es ist, was dir fehlt und wonach du dich eigentlich sehnst; Neid ist ein Werkzeug deiner Intuition. Selbst wenn es Neid auf etwas ist, was du dir selber ausgedacht hast. Gerade dann.