Spiritualität

Brené Brown (die ich nicht mögen will, aber ab und an Sachen schreibt, die mich treffen) in Braving the WildernessDie erste Definition von Spiritualität, mit der ich etwas anfangen kann, beziehungsweise in der ich erkennen kann, wie und warum mich das betrifft: Spirituality is recognizing and celebrating that we are all inextricably connected to each other by a power greater than all of us, and that our connection to that power and to one another is grounded in love and compassion.

Spirituelle Praxis bei ihr gedacht als eine Praxis, die mich mit den Freuden und Schmerzen einer größeren, nicht von mir bestimmbaren, Gruppe an Menschen verknüpft. Die mir also diese untrennbare Verknüpfung zu anderen Menschen, zur Menschheit in irgendeiner Form, vorleben würde. Und es ist ja im Gegenteil so, dass ich mich scheue wie noch was vor großen Konzerten und Stadien und Gruppenveranstaltungen jeder Art. Am nächsten komme ich dem bei Aufgüssen in der Sauna.

Ist die Spiritualität nicht eigentlich noch viel weiter, eine untrennbare Verknüpfung zwischen allen Lebewesen, nicht wieder nur dieses menschenzentrierte Ding? Bedeutet das nicht, dass ich genauso meine untrennbare Verbindung zum Stein fühle wie zum Star wie zur Wolke wie zum Nachbar dem Rocker? Und das ändert natürlich nichts daran, dass ich wenig Erlebnisse habe, in denen ich Freude und Leid mit anderen, nicht von mir ausgesuchten, Menschen teile. Öfter teile ich Freude und Leid mit einer Gruppe Wolken.

Menschen, die bereits eine einschneidende Instrumentalisierung von Gruppengefühlen erlebt haben (zum Beispiel Diktaturen), haben oft nochmal eine ganz andere und sehr verständliche Form von Mißtrauen gegenüber Gruppengefühlen.

Die Kultur des Kapitalismus instrumentalisiert natürlich auch Gruppengefühle, auf ganz unschuldige, nette Art, na klar.

Hobbies als Verbindungsmomente, als kleine unauffällige Bühnen für Spiritualität, die Menschen zusammenbringen, die sonst vielleicht wenig Schnittmengen haben.

bell hooks in diesem Interview

So, every day, I’m challenging myself, “What are you doing, bell, for the creation of the beloved community?” Because that’s the underground, local, insistence that I be a fundamental part of the world that I’m in. I’ve been to the Farmer’s Market, I’ve been to the church bazaar this morning. I really push myself to relate to people, that is, people that I might not feel as comfortable relating to. There are many Kentucky hillbilly white persons who look at me with contempt. They cannot turn me around.

und:

Buddhism continues to inspire me because there is such an emphasis on practice. What are you doing? Right livelihood, right action …. It is the discipline that comes from spiritual practice that is the foundation of my life. If we talk about what a disciplined writer I have been and hope to continue to be, that discipline starts with a spiritual practice. It’s just every day, every day, every day.

Eine weitere Definition von Spiritualität, mit der ich etwas anfangen kann: Shawn Wilson in Research is Ceremony: Researching within an Indigenous Paradigm The recognition that every thing in the world has spirit, not only people but also knowledge and rain and plants and stones, and I base my actions upon that.


siehe auch du gehörst dazu und gemeinschaftliche Rituale