Wenig hilft viel

Ein Teil meines neuen Begreifens der Welt ist, dass ich versuche zu verinnerlichen, dass viel nicht immer viel hilft und vor allem, dass wenig oft viel hilft.

Klar gibt es Momente, in denen die Situation total viel Energie verlangt oder eine wochenlange Anstrengung oder eine heftige, radikale Entscheidung.

Aber viel öfter (und vor allem in dem Leben, das ich immer mehr suche) sieht wirklich radikal gar nicht radikal aus, sondern eher wie immer wieder eine kleine Pause, ein loser Moment zum aus dem Fenster schauen, ein kurzer Spaziergang. „Tanzen“ kann einfach bedeuten, ich mache mir gelegentlich ein Lied an und bewege mich dazu. „Meditieren“ kann einfach bedeuten, ich schaue die raschelnden Blätter im Sonnenlicht wirklich wirklich an.

Rechtzeitig Feierabend machen und es auch so meinen. Öfter mal ein Wochenendausflug in die Umgebung statt drei Wochen Riesenreise. Regelmäßige kleine, sanfte, intensive Arbeitsschübe statt durchgemachter Nächte vor einer selbstgesetzten Deadline.

Etwas, was ich ernst nehme und dem ich kurz und klar meine Aufmerksamkeit und mein Herz schenke, etwas, das ich danach loslassen kann. Alle Regler ein bisschen aufgedreht, statt einem immer am Anschlag.

Ein konzentrierter Versuch und danach etwas anderes.


Eine Kurs-Teilnehmerin schreibt in unser Forum: Bei mir ist es das Zauberwort „weniger“, welches mein Löffelchen voll Zucker ist für die anstehenden Aufgaben. Habt ihr ein Weniger, um ein Mehr einzuladen zu euch?